Allgemeines: 

  • Bei einer Allergie verwechselt das Immunsystem ungefährliche Eiweiße (z.B. Baumpollen) mit gefährlichen Krankheitserregern. Das Abwehrsystem reagiert darauf mit einer Entzündungsreaktion.
  • Die Entzündungsreaktionen entstehen meist im Bereich der Haut, der Atemwege und des Magen-Darm-Traktes. 
  • Je nach Reaktionstyp kommt es zu einer allergischen Sofortreaktionen (z.B. Heuschnupfenbeschwerden, Nesselsucht, Husten oder Atembeschwerden, Schocksymptomatik) oder verzögerter Reaktion (Ekzemverschlechterung, allergisches Asthma, Durchfälle etc.). 
  • Man unterscheidet inhalative Allergene, Nahrungsmittelallergene und Kontaktallergene.
  • Die inhalativen Allergene sind zu unterteilen in saisonale Allergene (z.B. Baumpollen, Gräserpollen, Kräuterpollen) von ganzjährige Allergene (z.B. Hausstaubmilbe, Tierhaare, Schimmelpilze)
  • ABER: Nicht alles, was für eine Allergie gehalten wird, ist auch eine Allergie. Speziell Nahrungsmittelallergien werden oft vermutet, sind aber vergleichsweise selten. 
  • Die Neurodermitis ist eine eigenständige Erkrankung und keine Nahrungsmittelallergie.
  • Abgesehen von sinnvollen Allergietests (Haut-Pricktest und IgE-RAST-Test im Blut) gibt es viele unsinnige Tests (wie z.B. IgG-Tests im Blut oder Stuhlteste). Speziell bei vermuteten Nahrungsmittelallergien ist der entscheidende Test oft die orale Provokation. Bitte wenden Sie sich bei vermuteten allergischen Reaktionen auf Nahrungsmittel direkt an uns! 

 

Symptome: 

  • Die 3 typischen „Allergieschauplätze“ sind die Haut, die Atemwege und der Magen-Darm-Trakt. 
  • Viele der Symptome sind unspezifisch und kommen auch bei anderen Erkrankungen oder funktionellen Beschwerden vor.
  • Häufige Symptome sind:
    • Nasenschleimhaut: Niesen, Fließschnupfen, Juckreiz, beeinträchtigte Nasenatmung
    • Bindehaut: Juckreiz, Schwellung der Augenlider, tränende Augen
    • Bronchialsystem: trockener Reizhusten, Atembeschwerden
    • Haut: Verschlechterung der Ekzeme einer Neurodermitis
    • Magen-Darm-Trakt: Brennen im Mund, Lippenschwellung, Erbrechen, Koliken, Durchfall, blutige Stühle
    • Allgemeine Symptome: Müdigkeit, Schnarchen, Störung des Geruch- und Geschmacksinns, Hörstörungen
    • Selten: allergischer Schock mit Symptomen im Bereich
      • der Haut: generalisierten Nesselsucht, Lippen-/Zungenschwellung
      • des Magen-Darm-Traktes: Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, 
      • der Atemwege: Atemnot, pfeifende Atmung, Husten, schnelle Atmung
      • des Herz-Kreislaufsystems: Schwindel, Bewusstseinsverlust

 

Was tun bei vermuteter Allergie?

  • Vereinbaren Sie einen Termin bei uns!
  • Beobachten und dokumentieren Sie die Beschwerden (Symptomtagebuch, Fotos)
  • Meiden sie das auslösende Allergen, soweit dieses bekannt ist
  • Fangen Sie keine unbegründeten Diäten an
  • bei einem allergischen Schock rufen Sie den Notarzt unter 112

 

Was tun bei bekannter Allergie?

  • Behandlungsziel: Symptomkontrolle / Beschwerdefreiheit durch begründete Allergenvermeidung und „stadiengerechte“ symptomlindernde Medikamente
  • Folgen Sie dem mit uns besprochenen Stufenbehandlungsplan
  • weiterhin Dokumentation der allergischen Beschwerden (s.g. Symptomtagebuch)
  • Bei allergischem Schock: Notarzt rufen 112 und Allergienotfallset einsetzen
  • Allergenvermeidung (soweit möglich) bei nachgewiesener und relevanter Allergie 
  • vereinbaren Sie Kontrolltermine in unserer Praxis zur Anpassung der antiallergischen Medikamente, Schulung, Beratung und ggf. Durchführung einer Hyposensibilisierung

 

Weitere Informationen unter:

http://www.gpau.de/fileadmin/user_upload/GPA/dateien_indiziert/Elternratgeber/EKI_Allerg_Rhinitis.pdf

http://www.gpau.de/media/2015/pdfs/EKI_Allergietests.pdf

http://www.gpau.de/fileadmin/user_upload/GPA/dateien_indiziert/Elternratgeber/Elterninfo_SIT.pdf

 

Gute Besserung wünscht das Team der Kinderarztpraxis Weissenau!