Ursachen von Husten:
- Am häufigsten: Virusinfekt (Pseudokrupp, Bronchitis)
- Bakterielle Lungenentzündung
- Allergie
- Asthma bronchiale
- gereizte Bronchien nach einem Infekt
- plötzlich und anhaltend, v.a. Kleinkinder: eingeatmeter Fremdkörper
- selten: plötzlicher Kollaps einer Lunge (s.g. Pneumothorax)
Husten ist:
- ein Symptom, keine eigenständige Erkrankung
- ein wichtiger Schutzreflex der Atemwege um diese von Schleim zu befreien
- bei Virusinfekten ist Husten meistens das Hauptsymptom
- gesunde Schulkinder haben 10 - 11 mal am Tag eine Hustenepisode
Unterteilung in:
- akut / chronisch (> 8 Wochen)
- trocken / produktiv (mit Auswurf von Schleim)
Was tun?
Allgemeine Maßnahmen:
- viel trinken zur Verflüssigung des Schleims
- Zwiebelsaft mit Honig
- Thymian-Myrte-Balsam auf Brust und Rücken reiben (nicht bei Säuglingen)
- warme Brustwickel (nicht heiß)
- frische Luft
- mit leicht erhöhtem Oberkörper schlafen
- Luftfeuchtigkeit in den Räumen erhöhen
- Rauchfreie Umgebung
bei Pseudokrupp:
- Ruhe bewahren
- Kind beruhigen, in den Arm nehmen
- an die frische, kalte Luft gehen
- langsam, gemeinsam mit dem Kind Ein- und Ausatmen
- wenn nach 20 min keine Besserung, dann Kortisonsaft /-zäpfchen verabreichen
- bei weiterhin ausbleibender Besserung: kinderärztliche Vorstellung, ggf. über Notruf: 112
bei obstruktiver Bronchitis:
- Inhalation mit bronchienerweiternden Medikamenten (z.B. Salbutamol) immer mittels Inhalationshilfe (Vortex, Aerochamber mit Maske oder Mundstück)
- evtl. in Kombination mit Feuchtinhalation über einen Vernebler (NaCl= Kochsalz über Pariboy)
- zur korrekten Durchführung der Inhalation siehe: „Was tun bei…Inhalation“
bei akuter Atemnot:
- bei akuter Atemnot, blass-grauem Munddreieck, bläulichen Lippen, Sprechschwierigkeiten sofort den Notarzt rufen: 112
Was nicht tun?
- keine Medikamente mit Pfefferminz, Eukalyptus, Menthol, Kampfer bei Säuglingen, Kleinkindern oder Asthmatikern, da es durch die ätherischen Öle zu einer Reizung und Verengung der Atemwege kommen kann!
- Hustenstiller allenfalls bei trockenem Husten. Bei produktivem Husten führen die Hustenstiller zu Sekretstau und die Kinder können das Sekret nicht mehr abhusten.
- Keine zentral wirksamen Hustenstiller bei Kleinkindern und Grundschulkindern. Diese (z.B. Sedotussin, Solomat, Capval, Codein) sind nur bei Kindern > 12 Jahren zugelassen.
Grundsätzlich gibt es keine wissenschaftlichen Belege bzgl. der Wirksamkeit von Hustensäften!
Vorstellung beim Kinderarzt bei:
- Wenn Sie das Gefühl haben ohne o.g. Maßnahmen den Husten nicht in den Griff zu bekommen oder sich der Allgemeinzustand Ihres Kindes verschlechtert.
- bei plötzlich, sehr starkem Husten welcher z.B. nach dem Spielen im Kinderzimmer oder nach dem Essen auftritt (evtl. wurde ein Fremdkörper eingeatmet)
- nächtlichem, anfallsartigem, bellendem Husten und Heiserkeit (evtl. besteht ein Pseudokrupp)
- Kombination von: Husten, Fieber, Atembeschwerden (evtl. liegt eine Lungenentzündung vor)
- bei blutigem Auswurf
- einer Hustendauer > 2 Wochen, ohne einen einzigen hustenfreien Tag
Gute Besserung wünscht das Team der Kinderarztpraxis Weissenau!