Allgemeines:

  • Korrekterweise heißt es eigentlich Zeckenstich.
  • Zecken sitzen meistens auf Grashalmen. Sie fallen nicht von Bäumen.
  • Der Stich selbst ist ungefährlich.
  • Zecken können aber diverse Erreger übertragen. Hier bedeutend sind
    • Borrelien (Bakterien)
    • FSME-Virus
      „Faustregel“: Viren werden eher rasch nach Zeckenbiss, Borrelien erst nach vielen Stunden auf den Menschen übertragen. 

Was tun:

  • Entfernen Sie die Zecke mit einer Pinzette oder einer „Zeckenzange“ möglichst ohne sie zu quetschen (wenn Sie die Pinzettenspitze hautnah ansetzen gelingt das gut)
  • Zecke nicht vollständig entfernt? Das ist KEIN Problem! Wenn der Großteil der Zecke entfernt wurde wird der eventuell noch steckengebliebene Stichapparat der Zecke nach wenigen Tagen vom Körper selbst abgestoßen.
  • Merken oder notieren Sie sich, wann ein Zeckenstich erfolgte. 
     

Wann Vorstellung beim Kinderarzt?

  • Bei Anzeichen einer Borrelieninfektion. Diese können sein:
    • Akute „Wanderröte“: an der Bissstelle entsteht nach meist 1-3 Wochen eine Rötung, die sich ringförmig zentrifugal ausbreitet und zentral verblasst
    • Borrelienlymphozytom: derbe, livide Schwellung meist am Ohrläppchen einige Wochen bis Monate nach dem Zeckenstich
    • Symptome nach einigen Monaten: 
      • Am häufigsten Fazialisparese: hängender Mundwinkel, hängendes Augenlid, schiefes Lachgesicht
      • Gelegentlich Meningitis: allgemeines Krankheitsgefühl, Kopfschmerzen, Fieber, evtl. Verwirrtheit 
      • Sehr selten Meningoradikuloneuritis: starke Rückenschmerzen 
    • Spätsymptome nach Jahren: Gelenkschwellung (Lyme-Arthritis)
      Bei einer klinisch eindeutigen oder auch laborchemisch nachgewiesenen Borrelieninfektion ihres Kindes wird eine antibiotische Behandlung erforderlich.
       
  • Bei Anzeichen einer FSME (Frühsommermeningoenzephalitis):
    • Wichtig: ca. 90% bekommen nie Symptome!
    • Bei ca. 10% der Infizierten kommt es ca. 2 Wochen später zu grippeähnlichen Symptomen. Bei wiederum einem geringen Teil der Betroffenen (ca. 10%) kommt es einige Tage später zu zentralnervösen Symptomen mit Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Apathie.
    • Nur sehr selten verläuft die Meningoenzephalitis bei Kindern schwerwiegend mit bleibenden Schäden.


Prophylaxe:

  • Tragen von langer, heller Kleidung beim Spielen im Gras / Gelände
  • Absuchen der Haut (inklusive Kopf) ihres Kindes nach Spielen im Freien 
  • Zeckenabschreckende „Mittelchen“: Zitrusöl oder Anderes
  • Impfung gegen FSME bei Wohnort / Reisen in Risikogebiete. Diese werden vom RKI ausgewiesen und betreffen zum Beispiel Baden-Württemberg und Bayern

 

Take care!  Ihr Team der Kinderarztpraxis Weissenau !